Mein Heimattal
(Hedwig Dähnert, 1935)
Es breitet sich vor meinen Blicken
ein grünes, weites Wiesental,
das bunte Frühlingsblumen schmücken
in ihrer ungezählten Zahl.
Das fahle Reh lugt aus dem Walde,
es kreist ein Weih in blauer Höh`,
und an des Hügel sanfter Halde,
da sprießt die saat und junger Klee.
Und dieses Lenzestal durchfließet
der Peene vielgeschwungner Lauf,
und gold’ne Sonne sich ergießet
in blauen Wellen Ab und Auf.
Zwei Kirchentürme stolz begrenzen
das Tal von Loitz bis nach Demmin,
und Dörfer seinen Rand umkränzen,
wie Zeitlow, Rustow und Pensin.
Und scheue Wasservögel rufen,
das Ried sich spiegelt in der Flut
ein Torfstich, den einst Menschen schufen,
ruht in der Frühlingssonne Glut.
Und Störche durch die Wiesen schreiten,
der Kiebitz eilt im Zick-Zack-Flug,
die Wildgans durch des Himmels Weiten
gen Norden strebt in langem Zug.
Viel Bilder zeigte mir das Leben
in Firnlicht und Meeresflut.
Doch keines hat mir das gegeben,
was in dem Heimatsegen ruht.
Hedwig Dähnert, eine der “alten” Damen im Gutshaus Rustow.
Sie lebte dort zusammen mit der ehemaligen Gutsbesitzerin, Frau Schmidt bis ins hohe Alter.
Sie starb im Jahre …?